Publikationen

Die Pilzflora von Chemnitz

Die Chemnitzer Pilzflora ist als Basis für die weitere Kartierungsarbeit der Pilzfreunde Chemnitz e. V., für alle mykologisch Interessierten, für fortgeschrittene Hobbymykologen, als Zuarbeit für Wissenschaftler, und als Überblick für Naturschutzbehörden gedacht.

 

ChemnitzfloraIn erster Linie ist die Chemnitzer Pilzflora eine Bestandsaufnahme der heimischen Pilzflora. Es werden winzige Arten, die weniger als einen Millimeter messen, aber auch fast riesige Exemplare, welche unter günstigen Bedingungen einen halben Meter groß werden können, aufgenommen. Sie wachsen nicht nur auf dem Waldboden, man findet sie ebenso in Wiesen, sehr viele besiedeln totes Pflanzenmaterial, wie z. B. Stämme, Stubben, Pflanzenstängel, Blattstiele, Samen und deren Hüllen. Aber auch in Häusern an nassem Putz oder Balken, in Blumentöpfen, auf einem weggeworfenen Pappeimer, einer Wollmütze, Vogelfedern, Gewöllen, Kot, Insekten und Puppen von Faltern, selbst auf alten Pilzfruchtkörpern, usw. wurden schon Pilze gefunden. Eine nicht kleine Zahl von Arten kommt nur auf Brand- und Feuerstellen vor. Manche Pilze wachsen nur unter einer bestimmten Baumart oder substratspezifisch nur auf einer Pflanzenart. Wieder andere Arten wachsen bevorzugt im Winterhalbjahr, im Frühjahr, erst im Spätherbst oder gern nach einer Trockenperiode.

Arten, die im Sammelgebiet häufig, relativ leicht bestimmbar und fast überall vorkommen, sind natürlich in der Mehrzahl angegeben. Aber auch seltene und selbst sehr seltene Pilzarten, von denen in Sachsen bzw. in ganz Deutschland bisher nur wenige Standorte entdeckt wurden und deren Bestimmung oft schwer und mühevoll ist, konnten in Chemnitz nachgewiesen werden.

Die Ergebnisse dieser Arbeit fließen in die Pilzflora von Sachsen ein und können bei der Zusammenstellung von Pilzvorkommen für einen gesamtdeutschen Pilzatlas verwendet werden. Letztendlich ist es ein – wenn auch ein bescheidener – Beitrag zum Wissensstand über die Verbreitung der Pilze Europas.

Wird die Erfassung von Pilzarten und deren Häufigkeit über Jahrzehnte fortgesetzt, ist zumindest später einmal bei einigen Arten ein eventueller Rückgang oder auch eine Ausbreitung zu ersehen.

Leider können nur wenige Arbeiten früherer Mykologen zu Vergleichszwecken herangezogen werden. Gibt es überhaupt aus dem Chemnitzer Raum Angaben zu Pilzfunden, sind es meist nur wenige und auch nur von ansehnlichen großen Arten. Lediglich bei Paul Ebert (1982 und 1984) habe ich auch Angaben zu kleineren Pilzen aus der weiteren Umgebung von Chemnitz gefunden.

Die folgende Einleitung dient zum besseren Verständnis der Arbeit, ist aber auch gleichzeitig ein Schema für mich selbst und für die Chemnitzer Pilzfreunde zur Dokumentation von Pilzfunden. Deshalb findet der Leser auch Angaben, die nicht alle für ihn wichtig sind.

Alle anderen Arbeiten (Gesamtkartei, Fundlisten, Listen von speziellen Gebieten bzw. Standorten) sind ebenfalls nach diesem Schema gestaltet.

Damit auch Laien, die sich für die Vielfalt der heimischen Pilzflora und vor allem für die Standorte interessieren, sich nicht noch mit wissenschaftlichen Pflanzennamen beschäftigen müssen, sind für Substratangaben die gebräuchlichen deutschen Namen eingesetzt. Nur wenn Pilze auf Pilzen wachsen ist der wissenschaftliche Name der Pilzart angegeben, auf der die Art gefunden wurde. Gibt es dafür auch einen deutschen Namen, kann er leicht dieser Arbeit entnommen werden.

Auf Angaben zur Genießbarkeit wurde bewusst verzichtet. Auf jeden Fall ist Vorsicht geboten! Um sich über den Speisewert zu informieren, schaue man besser in ein neueres Pilzbuch.

Die Publikation ist zum Preis von € 3,00 (zzgl. € 1,50 Versand) erhältlich.
Bestellungen sind per Post oder per eMail an mail@pilzfreunde-chemnitz.de möglich.

 

Chemnitzer Umweltpreis 2001

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Für die Erfassung der über 1300 Pilzarten in Chemnitz erhielt der Pilzfreunde Chemnitz e.V. den Chemnitzer Umweltpreis 2001 in der Kategorie Wissenschaft verliehen. Die Daten hierfür wurden in 30jähriger, mühevoller Kleinarbeit für die Pilzflora von Chemnitz zusammengetragen.

 

Arten und Biotopschutzkonzept Chemnitz

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In dieser umfangreichen Veröffentlichung aller kartierten Pflanzen- und Tierarten sind die Chemnitzer Pilzfreunde mit einem ansehnlichen Beitrag über heimische Pilze vertreten.
Herausgeber: Natur-Hof Chemnitz e.V. mit Unterstützung der Stadt Chemnitz und der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt sowie mehr als 30 Mitarbeitern.

Beiträge in Zeitschriften

Im „Tintling“, im „Boletus“ und in der „Zeitschrift für Mykologie“ sind Vereinsmitglieder mit Artikeln vertreten.

Zeisigwaldbüchlein

Auch in dem Sonderheft des Chemnitzer Naturkundemuseums „Der Zeisigwald – Streifzüge durch die Natur und Geschichte“ sind zwei Beiträge über Pilze von D. Schulz enthalten.